500 Millionen Euro gehen der Europäischen Union jährlich durch Betrug zu Lasten der finanziellen Interessen der EU verloren, schätzt die Europäische Kommission. Andere veranschlagen die Verluste mit bis zu drei Milliarden Euro pro Jahr wesentlich höher. Eine Europäische Staatsanwaltschaft (European Public Prosecutor´s Office, EPPO) soll Korruption und Geldwäsche in der EU wirksam bekämpfen. Aber viele Punkte sind noch offen, angefangen bei Fragen zum Einfluss der Mitgliedstaaten bis hin zu effektiven Verfahren und starken Rechtsstandards für Verdächtige und Beschuldigte. Die Debatte bietet die Möglichkeit, aktuelle Vorschläge aus strafrechtlicher Perspektive mit Praktikerinnen und Praktikern zu diskutieren und zu versuchen, Antworten auf die Frage zu finden, wie die EU Wirtschaftskriminalität bekämpfen und gleichzeitig starke Verfahrensrechte garantieren kann.
Korruption, Geldwäsche, Betrug - solche Verbrechen bedrohen die wirtschaftliche und soziale Gerechtigkeit in der Europäischen Union. Es gibt mehrere Initiativen, um diese Probleme lösen. Eine ist der Vorschlag der Europäischen Kommission zur Europäischen Staatsanwaltschaft aus dem Juni 2013. Wir bringen Rednerinnen und Redner mit praktischen Erfahrungen und Fachwissen zusammen, die mit ihren Beiträgen das Bewusstsein und die Diskussion für das Thema Wirtschaftskriminalität voranbringen werden. Dem Thema nähern wir uns aus strafrechtlicher Perspektive, dem Aspekt der sozialen Gerechtigkeit sowie aus datenschutzrechtlicher Sicht. Die Debatte schließt an die Konferenz aus dem Dezember 2012 "EU Strafrecht: Ein Grüner Ansatz, um in der Europäischen Union Organisierte Kriminalität zu bekämpfen, justizielle Kooperation zu fördern und Grundrechte zu schützen" an.
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