Heute hat die Europäische Kommission ihren Vorschlag zu einem Europäischen Chips Act vorgelegt. Das Chip-Gesetz sieht einen Investitionsrahmen von 43 Milliarden Euro bis 2030 vor und zielt darauf ab, den europäischen Anteil der globalen Halbleiterfertigung bis 2030 von 10 auf 20 Prozent zu verdoppeln. Die Kommission stellt in Aussicht, dass das Gesetz Europas Wettbewerbsfähigkeit und Resilienz stärken wird und zugleich zur Verwirklichung sowohl des digitalen als auch des ökologischen Wandels beiträgt. Maik Außendorf, Sprecher der grünen Bundestagsfraktion für Digitalpolitik, hat anlässlich der Vorstellung folgende Einschätzung zu dem Vorhaben abgegeben:
„Spätestens die weltweiten Lieferengpässe im Zuge der Pandemie haben eindrücklich gezeigt, dass für die deutsche Wirtschaft verlässliche Lieferketten enorme Bedeutung haben. Dies gilt in besonderer Weise für die Chipindustrie. Halbleiter sind das Rückgrat des digitalen und grünen Wandels und von großer Bedeutung für die Wirtschaftstransformation, vom Ausbau der digitalen Infrastruktur bis zur Photovoltaik, von Start-ups bis zu globalen Unternehmen.
Der nun von der EU-Kommission vorgelegte europäische Chips Act bildet eine gute Grundlage, um die Rahmenbedingungen dafür zu schaffen, dass die Produktion von Mikroelektronik wieder stärker in Deutschland und Europa angesiedelt ist. Ziel muss es bleiben, die Produktionskapazitäten für Chips aller Strukturgrößen massiv auszubauen und so die Versorgungssicherheit zu garantieren. Es ist gut und richtig, hierbei die restriktiven Beihilferegeln der EU zu überarbeiten.
Klar ist aber auch, dass bei den massiven Investitionen Regelungen erforderlich sind, die die Versorgungssicherheit der europäischen Industrie verbessern. Die Möglichkeit, in Krisensituation zu reagieren, muss deutlich verbessert werden. Zudem muss eine engmaschige Überwachung der gesamten Lieferkette zwingend umgesetzt werden, um Engpässe zu erkennen.“
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