Am gestrigen Mittwoch wurden die Gewinner des Grimme-Online-Awards bekanntgegeben. Über die Nominierungen hatten wir ja ausführlich gebloggt.

Neben dem lawblog von Udo Vetter (in der Kategorie „Information“), neusprech.org, einem Projekt von Kai Biermann und einigen Mitstreitern (Kategorie „Wissen und Bildung“) und dem GuttenPlagWiki (Kategorie „Spezial“) wurde auch der Bericht von @zeitonline „Verräterisches Handy: Was Vorratsdaten über uns verraten“ (ebenfalls Kategorie „Spezial“), mit den Handy-Verbindungsdaten von @maltespitz für den Grimme Online Award 2011 nominiert.

Gestern wurden also die Gewinner bekannt gegeben. Wir freuen uns sehr, dass Malte und die Verantwortlichen bei @zeitonline zu den Preisträgern zählen.

In der Begründung der Jury heißt es:

„Wie verhält sich ein Mensch, wenn er Tag und Nacht auf Schritt und Tritt verfolgt wird? Im Orwellschen Überwachungs- und Präventionsstaat erinnert der stechende Blick des „Big Brother” an die allgegenwärtige Beobachtung. Im Zeitalter der Handys jedoch bekommt die Mehrheit der Bürger gar nicht mit, dass nicht nur ihre Kommunikationsvorgänge, sondern auch ihr Aufenthaltsort protokolliert und gespeichert werden. „Big Brother” ist Fiktion, die von der Realität durch die Vorratsdatenspeicherung rechts überholt wurde. Der abstrakte Begriff täuscht darüber hinweg, dass es kein „Opt-out” aus der Überwachung gibt.

Was die Vorratsdatenspeicherung aber für den Einzelnen bedeutet, wenn die gespeicherten Daten mit den selbst preisgegebenen Datenspuren aus Facebook & Co.  zusammengesetzt werden, zeigt die innovative Verknüpfung und Visualisierung solcher Daten in „Verräterisches Handy: Was Vorratsdaten über uns verraten”. Die im Zeitraffer dargestellten und aus mehreren Quellen zusammengesetzten Daten eines halben Jahres im Leben des Grünen-Politikers Malte Spitz bieten eine eindrucksvolle Aufarbeitung des aktuell relevanten Themas. Die Interaktion mit den Daten erlaubt eigene Schlüsse, die von einem Artikel auf „ZEIT ONLINE” begleitet werden. Auch der Download der Daten ist möglich, um eigene Analysen durchführen zu können.

Datenjournalismus ist in Deutschland noch unterentwickelt, und „ZEIT ONLINE” hat einen ersten, wichtigen Beitrag zur Kultivierung dieses Genres geleistet. Hier entsteht ein neues journalistisches Feld, das so nur im Web möglich ist.“

Alle Jury-Begründungen für die Preisvergabe können auf den Seiten des Grimme-Instituts nachgelesen werden.

Insgesamt haben sich acht Websites am Ende durchgesetzt: Aus fast 1.100 Vorschlägen und 26 Nominierten hat die Jury letztendlich die Preisträger ausgewählt. The winner are:

Kategorie Information

Kategorie Wissen und Bildung

Kategorie Kultur und Unterhaltung

Kategorie Spezial

Publikumspreis

Hintergrund:
Der Grimme Online Award wird seit dem Jahr 2001 vom Grimme-Institut verliehen. In den insgesamt vier Kategorien werden insgesamt maximal acht Preise vergeben.

Eine unabhängige Nominierungskommission und eine Jury aus Journalisten, Medienwissenschaftlern, Internet-Experten und Fachleuten aus Kultur und Bildung bewerten sowohl inhaltliche, funktionale als auch gestalterische Aspekte. Sie orientieren sich bei der Beurteilung an internetspezifischen Bewertungsmaßstäben. Zudem spielen auch journalistische Qualität, soziale Verantwortung und gesellschaftliche Relevanz eine Rolle.

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