Jedes Jahr werden Millionen Handys, Computer und Fernseher verkauft. Aber schon bei der Produktion ist klar: Diese Geräte sind bald veraltet oder funktionsunfähig und müssen entsorgt werden.

Das fachgerechte Recycling von Elektroschrott ist jedoch ein großes Problem: Die Rücklaufquoten von Elektro- und Elektronik-Altgeräten und damit verbunden die Anzahl der recycelten Geräte sind in Deutschland und der EU viel zu gering. Deswegen werden auch nur sehr geringe Mengen wertvoller Rohstoffe aus dem Elektroschrott wiedergewonnen.

Stattdessen werden viele Tonnen Altgeräte, häufig als funktionstüchtige Geräte getarnt, illegal in Entwicklungs- und Schwellenländer exportiert. Der heimischen Wirtschaft gehen so viele wertvolle Rohstoffe unwiederbringlich verloren, die angesichts knapper Ressourcen immer teurer werden.

Gravierend sind die Folgen vor allem für Menschen und Umwelt in jenen Ländern, die als Müllhalden unserer Wegwerfgesellschaft genutzt werden. Weil Strukturen für eine fachgerechte Wiederverwertung fehlen, versuchen Menschen in den Ländern des Südens – oft sind es Kinder – die wertvollen Rohstoffe aus den Geräten zu sammeln. Die gesundheitlichen Schäden sind groß.

Diese verheerende Situation wollen wir öffentlich diskutieren. Gemeinsam mit Fachleuten suchen wir nach Lösungen und politischen Instrumenten, um die Wiederverwendung und das Recycling in Deutschland, der EU und in Entwicklungs- und Schwellenländern zu verbessern.

Wir freuen uns auf Eure Teilnahme. Hier könnt Ihr Euch bis zum 24.11. direkt anmelden.

Programm

16.30 Begrüßung

Ute Koczy MdB
Sprecherin für Entwicklungspolitik
Bündnis 90/Die Grünen Bundestagsfraktion

16.40 Einstieg: ARTE Reportage

„Der Digitale Friedhof“ (What’s Up Productions)

17.00 Problem Elektroschrott – Was steht auf dem Spiel?

Wie ist die derzeitige Situation des Elektroschrottrecyclings in Europa? Wer sind die Hauptakteure und wie sind die Rahmenbedingungen im Bereich Elektroschrott-Recycling? Welches Ausmaß hat der illegale Export in Drittländer und welche Konsequenzen ergeben sich für Ressourcenschutz, Mensch und Umwelt?

Knut Sander
Ökopol – Institut für Ökologie und Politik GmbH, Hamburg
Bereich Kommunale und betriebliche Abfallwirtschaft

17.20 Lösungsansätze in Deutschland und der EU

Wie wird Elektroschrott derzeit in Europa recycelt und was muss verbessert werden? Welche Rahmenbedingungen können die Rücklaufquoten für Altgeräte erhöhen? Welcher Handlungsbedarf besteht, um die Rohstoffe in Europa wiederzugewinnen, wie aufwendig sind die Verfahren hierfür?

Dr. Christian Hagelüken
Umicore AG & Co. KG, Hanau
Geschäftsbereich Previous Metals Refining

17.40 Lösungsansätze in den Ländern des Südens

Welche Auswirkungen hat der (illegale) Export unseres Elektroschrotts in Ländern außerhalb Europas und welche Verantwortung tragen wir dafür? Was sind geeignete Lösungsansätze vor Ort? Was muss sich ändern, um die  hochproblematischen Konsequenzen unserer E-Schrott-Exporte in Entwicklungs- und Schwellenländer zu verringern?

Sandra Spies
Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ), Bereich Abfallwirtschaft

18.00 Pause
18.30 Diskussion

Teilnehmerinnen und Teilnehmer, Fachleute und grüne Bundestagsabgeordnete diskutieren gemeinsam Handlungsmöglichkeiten und politische Lösungen.

19.15 Fazit und Ausblick

Dorothea Steiner MdB
Sprecherin für Umweltpolitik
Bündnis 90/Die Grünen Bundestagsfraktion

Anreise

Mit der S-Bahn bis zur Haltestelle „Hauptbahnhof“ oder „Brandenburger Tor“ oder mit dem Bus 100 bis zur Haltestelle „Reichstag/Bundestag“ oder mit dem Bus TXL bis Haltestelle „Marschallbrücke“. Über den Eingang West, Konrad-Adenauer-Str. 1 gelangen Sie zum Veranstaltungsort.

Barrierefreiheit

Der Veranstaltungsort ist barrierefrei zugänglich. Wer aufgrund einer Behinderung z. B. einen Gebärdendolmetscher benötigen, wird gebeten, mit uns bis zum 24.11.2011 Kontakt aufzunehmen.

Wichtiger Hinweis

Um in das Paul-Löbe-Haus zu gelangen, wird der Personalausweis, Pass oder ein gleichwertiges Ausweisdokument benötigt. Eine namentliche Anmeldung mit Angabe des Geburtsdatums ist erforderlich.

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