In regelmäßigen Abständen informieren wir auf gruen-digital unter der Rubrik „aus den Ländern“ über Interesse Veranstaltungen und Initiativen im Bereich der Innen- und Netzpolitik. Eine solche interessante Initiative haben gerade die Grünen in Baden-Württemberg angestoßen.
Netzpolitik ist durchaus auch Landessache. Ein Beispiel dafür ist der Berichtsantrag „Open Source Software an Hochschulen“, den Alexander Salomon MdL, der netz- und medienpolitische Sprecher der Landtagsfraktion GRÜNE in Baden-Württemberg, eingebracht hat.
In diesem Antrag hatte er vom Wissenschaftsministerium Informationen zur Bedeutung der Nutzung und der Entwicklung von Open-Source-Software an den baden-württembergischen Hochschulen eingefordert. Das wichtigste Ergebnis aus seiner Sicht ist es, dass die Landesregierung die Bedeutung von Open-Source-Software für den IT-Standort Baden-Württemberg erkannt hat und Open Source an Hochschulen stärken möchte.
Dies wird in der nun vorliegenden Stellungnahme des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst deutlich. Das Wissenschaftsministerium informiert darüber, dass trotz verbilligter Hochschullizenzen der großen Softwarekonzerne der Open-Source-Software an den baden-württembergischen Hochschulen eine enorme Bedeutung zukommt. Hochschulen und Hochschulrechenzentren sind dabei nicht nur wichtige Nutzer von freier, quelloffener Software, sondern vielfach auch aktiv an deren Konzeption und Weiterentwicklung beteiligt – auch zum Nutzen Dritter.
Ausdrücklich unterstreicht Alexander Salomon das Bekenntnis der Landesregierung zur Förderung von Open-Source-Software aus wirtschaftspolitischer Sicht. So heißt es in der Stellungnahme des Wissenschaftsministeriums:
„Die Landesregierung erachtet die Förderung von Open Source […] als zentral, um langfristige Abhängigkeiten („lock-in“) zu vermeiden und die Innovationskraft des Standortes Baden-Württemberg zu erhalten, insbesondere im Bereich der kleinen und mittleren Unternehmen. Open Source erlaubt es auch kleinen und jungen Unternehmen, zeitnah Dienstleistungen und Produkte anzubieten, welche dringende Kundenbedürfnisse kosteneffizient befriedigen.“
Alexander Salomon sieht hier die Chance für Baden-Württemberg, sich als Open-Source-Land zu profilieren und in diesem Zukunftsfeld Arbeitsplätze und wirtschaftliche Wertschöpfung zu schaffen. Dazu muss die Landesregierung mit gutem Beispiel vorangehen und die Entwicklung und die Nutzung freier, quelloffener Software – auch jenseits der Hochschulen – aktiv fördern. In die anstehende Debatte um die IT-Strategie des Landes möchte er darauf achten, dass Open Source ein hoher Stellenwert zukommt.
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