Wolfgang Börnsen, seines Zeichens medienpolitischer Sprecher der CDU-Bundestagsfraktion, hat sich in einer Pressemitteilung sehr über die Entscheidung der Jury des Computerspielpreisda aufgeregt, „in der Kategorie ‚Bestes Deutsches Spiel‘ ein so genanntes Killerspiel zu nominieren“. Hier die Replik von Tabea und Malte:
Die Entscheidung, das Spiel „Crysis 2“ als bestes deutsches Spiel beim Computerspielpreis zu nominieren, hat eine Fachjury getroffen, die laut Beschluss des Bundestages unabhängig arbeiten soll. Computerspiele sind Kulturgut unserer Gesellschaft, damit genießen sie sowohl Kunstfreiheit wie auch die Freiheit, nicht gefallen zu müssen. Jugendschutz spielt bei der Einordnung und Bewertung natürlich eine Rolle, darf aber nicht das alleinige Kriterium sein, so sehen auch die Kriterien des Preises aus. Wenn jetzt die CDU Fraktion bereits vor Preisvergabe allein die Nominierung dieses Spiels angreift und gleich mit der Auflösung der gesamten Jury droht, ist das eine Unverschämtheit. Es ruiniert das Ansinnen des Preises, welcher eh schon durch massive politische Einflussnahme in der Vergangenheit gelitten hat.
Das die CDU mit Herrn Börnsen in alte Schützengräben zurückfällt und reißerisch von „Killerspielen“ spricht, hilft der Debatte um Computerspiele in Deutschland genauso wenig. Man soll und muss Kritik an Entscheidungen einer Jury üben dürfen, ihr aber zu drohen und politisch unliebsame Entscheidungen bei einem solchen Preis in den Vordergrund zu stellen, lehnen wir entschieden ab.
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