In unregelmäßigen Abständen berichten wir in unserer Rubrik “Aus den Ländern” über Initiativen, Veranstaltungen und Debatten aus dem Bereich Innen- und Netzpolitik in den Bundesländern. Ebenso schreiben ab und an VertreterInnen aus den Ländern über aktuelle Initiativen. An dieser Stelle mache ich gerne auf eine gelungene Veranstaltung der Grünen in Bremen aufmerksam, auf die ich mich freue.
Wer durch Bremen läuft und auf seinem Tablet/Notebook/Smartphone das WLAN „bremen.freifunk.net“ sieht, kann sich verbinden und es nutzen: Das Freifunk-Netz der Freifunkinitiative Bremen. Private und gewerbliche FreifunkerInnen bieten ihr Dach für Antennen und/oder ihren Internetzugang an, um allen Menschen in ihrer Umgebung – ohne Anmeldung – einen Zugang zum Freifunk-Netz zu ermöglichen.
Der freie Internetzugang ist dabei nur eines von vielen möglichen Features dieses Freifunknetzes. Völlig losgelöst vom Internet können durch sich gegenseitig verbindende Router lokale Dienste zur Verfügung gestellt werden. „So lokal wie möglich, so global wie nötig“, so lässt sich der Datenverkehr innerhalb des Freifunknetzes am besten beschreiben.
FREIFUNK-KONGRESS #ffkhb
Samstag, 13.02.2016, 11 – 17 Uhr
KWADRAT (Martinshof), Wilhelm-Kaisen-Brücke 4, 28199 Bremen
Im Freifunk steckt ein großes Potential:
- Anwohner von Flüchtlingsunterkünften können über Freifunk Internet Geflüchteten zur Verfügung stellen, damit diese den Kontakt zur Heimat herstellen können.
- Freifunk bietet (meistens) einen einfachen, kostenlosen, anonymen Internetzugang. Freifunk kann so helfen, das Grundrecht auf einen Internetzugang mit Leben zu füllen.
- Freifunk-Initiativen verfolgen auch einen Bildungsgedanken. Jede/r Teilnehmende erfährt durch eigenes Zutun etwas über die Grundlagen informationstechnischer Vernetzung: Freifunk als „Mini-Internet“ innerhalb einer Stadt.
- Freifunk steigert die Attraktivität der Städte, Kommunen können auf bürgerschaftliches Engagement zurückgreifen, statt beispielsweise einen nach wirtschaftlichen Gesichtspunkten funktioniernden Dienstleiter zu beauftragen. Dies spart auch (für Bremen wichtig!) Geld.
Dieses Potential versuchen wir mit dem Freifunk-Kongress zu wecken und zu vernetzen: Wir wollen FreifunkerInnen mit politischen EntscheidungsträgerInnen und anderen Interessierten zusammen bringen, um sich auszutauschen, voneinander zu lernen und zu begreifen. Wir Grüne in der Östlichen Vorstadt und als Landesarbeitsgemeinschaft Medien- und Netzpolitik laden Euch herzlich ein.
Programm:
11:00 Uhr Begrüßung und Einführung
- David Mohr, Sprecher der LAG Medien- und Netzpolitik, Grüne Bremen
- Simon Stößer, Freifunk-Initiative Bremen
11:45 Uhr Keynotes
- Julia Reda, Mitglied des Europäischen Parlaments, Fraktion Grüne / EFA
- Peter Löwenstein, Freifunk-Initiative Darmstadt Freifunk in Flüchtlingsunterkünften
12:30 Uhr Workshops
- Technische und juristische Probleme beim Freifunk (Protokolle, Störerhaftung,…)
- Freifunk-Projekte in Bremen / „Best Practise“-Beispiele aus anderen Ländern
13:30 Uhr Mittagspause
14:30 Uhr Diskussion „Freifunk: Mehr als nur ein kostenloser Internetzugang“ u.a. mit
- Konstantin von Notz, stellv. Fraktionsvorsitzender, Sprecher für Netzpolitik Grüne Bundestagsfraktion
- Julia Reda, Mitglied des Europäischen Parlaments, Fraktion Grüne / EFA
- Peter Löwenstein, Freifunk-Initiative Dar
16:00 Uhr Abschluss
Im Anschluss besteht die Möglichkeit, sich im lockeren Rahmen auszutauschen und Kontakte zu knüpfen! Hier findet Ihr den aktuellen Kongressablauf http://gruenlink.de/12zs (pdf).
UPDATE 18.02.2016
Hier findet Ihr eine kurze Zusammenfassung und Übersicht der Ergebnisse des Freifunk-Kongresses.
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