Im Rahmen unserer neu erschienen Broschüre „Digitalize it“ stellen wir uns die Frage, wie digitale Arbeitsformen Rahmenbedingungen verändern und mehr Freiräume für Selbstbestimmung und Vereinbarkeit eröffnen: Erfolgreich als kreativer Solo-Selbstständiger, flexibel als Angestellte im Homeoffice oder zeitlich ungebunden im Webinar engagiert: In der digitalisierten Arbeitswelt verlieren Präsenzpflicht und Ortsgebundenheit zunehmend an Bedeutung.

Arbeiten, wo ich will, wie ich will und wann ich will

Die Digitalisierung eröffnet ohne Frage Chancen auf mehr Selbstbestimmung und neue Freiräume, mit denen die Balance zwischen Arbeit und Leben leichter zu halten ist. Besonders Menschen mit Kindern können unter den neuen Rahmenbedingungen Familienleben und Erwerbsarbeit besser vereinbaren.

Deshalb setzen wir uns dafür ein, dass Beschäftigte Arbeitszeit und -ort flexibler mitgestalten können. Zudem wollen wir private Auszeiten für Kinderbetreuung und Pflege von Angehörigen stärker fördern.

Beschäftigte und Selbstständige brauchen rechtlichen Schutz

Die digitale Arbeitswelt birgt aber auch die Gefahr von unabgestimmter Mehrarbeit, dauernder Verfügbarkeit und digitaler Leistungskontrolle. Dabei muss geklärt werden, wo die Grenze zwischen Arbeit und Freizeit verläuft, wann die Linie zwischen abhängiger Arbeit und Selbstständigkeit verschwimmt und wann Selbstbestimmung zur Selbstausbeutung zu werden droht. In diesen Grauzonen der digitalen Arbeitswelt wollen wir Beschäftigte und Selbstständige schützen.

Für eine Modernisierung des Arbeitsrechts und lebenslanges Lernen

Daher setzen wir uns für eine Modernisierung des Arbeitsrechts und der betrieblichen Mitbestimmungsrechte sowie für einen effektiven Beschäftigtendatenschutz ein. Wir fordern mehr kollektive Honorarregelungen und eine grundlegende Reform der sozialen Sicherungssysteme, die auch Selbstständige angemessen berücksichtigt.

In einigen Branchen werden die Arbeitsanforderungen immer komplexer, in anderen sind traditionelle Tätigkeitsfelder zunehmend von Automatisierung bedroht. Berufsbilder verschwinden und verändern sich, neue entstehen. Menschen müssen heute über ihr gesamtes Berufsleben hinweg digitale Kompetenzen erwerben und auffrischen können. Digitales Lernen beginnt in der Schule und sollte sich in Ausbildung, Studium und beruflicher Weiterbildung fortsetzen. Start-Ups und IT-Unternehmen wollen wir verstärkt für die duale Ausbildung gewinnen.

Sozialstandards gewährleisten

Online-Plattformen, die Arbeitskräfte vermitteln, boomen, freie Crowd- und Clickworker erledigen immer größere Auftragsvolumen. Wir müssen klären, unter welchen Bedingungen Aufträge vergeben und wie Sozialstandards gewährleistet werden. Wir wollen, dass geltende Sozial-, Arbeits- und Mitbestimmungsstandards für alle Arbeit- und AuftragnehmerInnen sowie Branchen gelten, damit ein fairer Wettbewerb gesichert ist.

Unsere Forderungen:

  • Mehr Zeitsouveränität und Selbstbestimmung in der Arbeitswelt
  • (Berufliche) Aus- und Weiterbildung in der digitalen Welt
  • Faire Regeln für online vermittelte Arbeit, Interessensvertretung für Crowd- und Clickworker und gute Rahmenbedingungen für Solo-Selbstständige

Über Eure Kommentare und Rückmeldungen zum Thema freuen wir uns!

Weitere Forderungen zum Thema  findet Ihr in der Broschüre Arbeitswelt im Wandel (pdf) der grünen Bundestagsfraktion.

Einen Überblick über alle unsere Ideen und Forderungen für eine grüne digitale Zukunft findet Ihr hier.

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