Der Unterausschuss Neue Medien des Bundestages lädt zu einem öffentlichem Gespräch zum Thema „Aktuelle Chancen und Probleme der Barrierefreiheit im Internet“ ein.
Das Gespräch findet im Rahmen der 13. Sitzung des Unterausschusses
am Montag, dem 19. September 2011, um 13.00 Uhr
im Deutschen Bundestag, Paul-Löbe-Haus E.800
10557 Berlin, Konrad-Adenauer-Straße 1
statt.
Als Experten wurden geladen:
- Thomas Hänsgen, Stiftungsratsvorsitzender „barrierefrei kommunizieren!“, Berlin
- Klemens Kruse, Geschäftsführer Bundeskompetenzzentrum Barrierefreiheit, Berlin
- Niels Rasmussen, Vorsitzender der ARD-Projektgruppe „Barrierefreier Rundfunkzugang“, HH
- Klaus-Peter Wegge, Leiter Accessibility Competence Center, Siemens AG, Paderbor
Außerdem wird Hubert Hüppe, Beauftragter der Bundesregierung für die Belange behinderter Menschen, während der Sitzung anwesend sein.
Folgende Fragen wurden den Experten vorab zur Beantwortung zugeleitet:
1. Barrierefreiheit ist Voraussetzung für Inklusion. Welche Potenziale bietet das Netz für Behinderte? Wo gibt es Nachbesserungsbedarf?
2. In Kürze wird die Notifizierung des Entwurfs der Barrierefreien Informationstechnik-Verordnung (BITV 2.0) abgeschlossen. Wird diese Menschen mit Behinderungen umfassend gerecht? Wie bewerten Sie die UN Behindertenkonvention im Hinblick auf ein barrierefreies Internet?
3. Zum Thema Qualifizierung von Menschen mit Behinderungen im Umgang mit dem Internet: Wie sieht das Angebot derzeit aus, wo bestehen Lücken, können Sie uns Best-practice-Beispiele empfehlen? Welche Chancen bieten sich für Menschen mit Behinderungen, um durch das Internet den Zugang zum ersten Arbeitsmarkt zu finden? Welche zusätzlichen Anstrengungen sind notwendig, um die bestehenden Möglichkeiten auszubauen?
4. Welche Fortschritte haben die Unternehmen in der Vergangenheit gemacht und welche positiven Impulse wurden erbracht, um Menschen mit Behinderung in den ersten Arbeitsmarkt zu integrieren?
5. Wie hat sich das Angebot von Homepages in qualitativer und quantitativer Hinsicht verändert? Welche Erwartungen und welche Schwierigkeiten haben Menschen mit Behinderung bei der Nutzung des Internets? Welche Vorstellungen haben Menschen mit Behinderungen vom Internet? Inwiefern ist das Angebot im Internet für Sie „begrenzt“ durch Nichtzugänglichkeit?
6. Wie bewerten Sie den Stand der Aufarbeitung von staatlichen Dokumenten durch öffentliche Stellen hinsichtlich ihrer Barrierefreiheit? Können Sie neuere Verfahren und offene Dateiformate empfehlen, mit denen das aufwändige Nachbearbeiten von Hand leichter und kostengünstiger zu realisieren ist, so dass eine leichtere Teilhabe an der politischen Meinungsbildung und -äußerung möglich wird?
7. Welche Möglichkeiten und welche Probleme bieten die neuesten mobilen Zugangsgeräte zum Internet für die Verbesserung der Barrierefreiheit? Wie barrierefrei sind Multitouch-Technologien und spezielle Apps, die bei den neueren Smartphones und Tablets die Regel sind?
8. Halten Sie rechtliche Anpassungen der Mediengesetze der Länder für nötig, um Barrierefreiheit stärker zu verankern und wenn ja, welche Regelungen schlagen Sie dafür vor?
9. Wie bewerten Sie den aktuellen deutschen und internationalen Stand der Forschung zur Barrierefreiheit im Internet? Wo sehen Sie Verbesserungsmöglichkeiten in der internationalen Vernetzung, gerade auch was nachhaltige Standards zur barrierefreien Kommunikation angeht? Welche Kooperationen zwischen Wissenschaft und zivilgesellschaftlichen Institutionen wünschen Sie sich für die Zukunft?
10.Auf welche Art und Weise kann die Internetkommunikation mehr Barrierefreiheit im physischen Raum ermöglichen? Wo liegen die Chancen und Grenzen von Projekten wie z.B. wheelmap.org, durch welche die Zugänglichkeit von öffentlichen Verkehrsmitteln kartiert werden und wie sollten entsprechende Projekte in Zukunft gefördert werden?
Die Sitzung ist öffentlich. Zuhörerinnen und Zuhörer werden gebeten, sich bis zum 16. September 2011 unter Angabe von Name, Vorname und Geburtsdatum beim Sekretariat des Ausschusses für Kultur und Medien unter 030/227-34006 oder per Mail anzumelden. Besucher müssen sich zudem am Eingang ausweisen können.
Barrierefreiheit:
Nach Auskunft des Ausschusssekretariats wird die Veranstaltung in Gebärdensprache gedolmetscht. Zudem wird die Aufzeichung der Veranstaltung durch Einsprechen barrierefrei untertitelt und im Nachhinein in der Mediathek des Bundestages zur Verfügung stehen.
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