Als vor ein paar Wochen der eco Verband Politikerinnen und Politiker der verschiedene Fraktionen über das Leistungsschutzrecht diskutieren ließ, gab Sigfried Kauder, Vorsitzender des Rechtsausschusses, noch zu Protokoll, dass das Leistungsschutzrecht eine „Mogelpackung“ und ein „Taschenspielertrick“ sei und zudem keinen Erfolg verspreche.
Viele Abgeordnete in den Reihen von Union und FDP teilen heimlich die Meinung von Herrrn Kauder. Vielleicht ist das der Grund, warum die Koalition den Gesetzesentwurf für ein Leistungsschutzrecht für Presseverlage (pdf) zunächst gar nicht debattieren lassen wollte. Vielleicht liegt es aber auch einfach daran, dass dieses verfrühte schwarz-gelbe Wahlkampfgeschenk von CDU/CSU und FDP an wenige große Konzerne durchaus Gefahr läuft, letztendlich zu Lasten der Medienvielfalt in Deutschland zu gehen und eine neue Abmahnwelle in Gang zu setzen.
Als Grüne haben wir ganz klar gesagt: Weder eine Protokoll-Debatte über dieses wichtige Thema, noch das Leistungsschutzrecht in der jetzigen Form sind mit uns zu machen. Zusammen mit den anderen Oppositionsfraktionen haben wir uns dafür eingesetzt, dass gestern eine tatsächliche Debatte im Plenum des Bundestages zum Leistungsschutzrecht stattfand. Die gestrige – in Zügen groteske – Debatte zur ersten Lesung des Gesetzesentwurfs der Bundesregierung zum Leistungsschutzrecht könnt Ihr hier noch einmal als Video nachschauen. Für die Grünen hat Tabea unsere Kritik am Leistungsschutzrecht und dem Vorgehen der Bundesregierung zum Ausdruck gebracht.
Wie geht es mit dem Gesetzentwurf zum Leistungsschutzrecht nun weiter?
Der Gesetzentwurf wird nun in die einzelnen Fach-Ausschüsse des Bundestages überwiesen. Einzelne Ausschüsse haben bereits angekündigt, im kommenden Jahr eine Anhörung zu dem Gesetzesvorhaben durchführen zu wollen. Über das weitere Vorgehen in Sachen Leistungsschutzrecht werden wir hier auch weiterhin regelmäßig berichten. Hier findet Ihr noch eine Übersicht aller bisher zum Leistungsschutzrecht auf gruen-digital erschienenen Artikel.
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