Wie können wir unseren Kindern im Netz den größtmöglichen Schutz gewähren, ohne dabei grundlegende Freiheiten einzuschränken? Nachdem die Novelle des Jugendmedienschutz-Staatsvertrags vergangenes Jahr gescheitert ist, war und ist dies eine der dringendsten Fragen in der Medienpolitik.
Gespannt war ich nach Essen gekommen, um am JMStVCamp teilzunehmen. Der Ort war schon mal gut gewählt: das Unperfekthaus. Nomen est Omen fiel mir bei dem Gedanken an den gescheiterten JMStV ein. Die Sessionplanung begann mit einer persönlichen Vorstellung der TeilnehmerInnen, die sich fast ausschließlich aus Piraten, SPDlern, GRÜNEN und MedienpädagogInnen zusammensetzten. Ich wunderte mich schon, dass meine KollegInnen aus dem Bundestag nicht da waren – einige von ihnen hätten es nicht so weit gehabt wie ich. Die FDP war genau so wenig vertreten wie die CDU, soweit ich das überblicken konnte. Dafür war ein CSU-Mitglied da: @stecki (Malte Steckmeister). Von ihm lese ich auf Twitter regelmäßig: Nun kann ich dem Namen auch eine Person zuordnen. Viele kannten sich, meist digital, und viel Applaus bekam @pornoanwalt Marko Dörre bei seiner Vorstellung.
Die neuesten Ergebnisse der EU Kids Online Studie zeigen, dass viele Kinder Altersbeschränkungen von Sozialen Netzwerken schlicht ignorieren. Eine der Autorinnen von EU Kids Online, Elisabeth Staksrud, schlägt vor, die Altersbeschränkungen wegen ihrer nachgewiesenen mangelnden Effektivität fallen zu lassen, auch wenn das zu einem starken Anstieg der jungen Nutzerinnen und Nutzer führen würde. Stattdessen sollten die Sozialen Netzwerke dann dem jeweiligen Alter des Kindes entsprechende Sicherheitseinstellungen bereitstellen. Dieser Forderung schließe ich mich mit einer Einschränkung an: Noch besser wäre es nämlich, wenn alle Nutzerinnen und Nutzer Sozialer Netzwerke als Standard die weitreichendste Sicherheitseinstellung hätten.
Die Diskussion um eine anonyme "Läster-Plattform" im Internet hat Cybermobbing oder korrekter: Cyberbullying in den Fokus der Öffentlichkeit gerückt. Die Polizei berichtet von einer Zunahme der Strafanzeigen, die mit Cyberbullying in Verbindung gebracht werden. Lehrerinnen und Lehrer - selbst manchmal Opfer der virtuellen Verbalattacken - sind unsicher, wie sie sich verhalten sollen. Lästereien über Mitschüler hat es zwar immer schon gegeben, jedoch erhalten sie durch die - im wahrsten Sinne des Wortes - Verewigung im Netz eine neue Dimension.
Die Deutsche Content Allianz wirft viele Fragezeichen auf. Fragezeichen eins: Was ist das eigentliche Ziel dieses Zusammenschlusses? Fragezeichen zwei: was bewegt die Öffentlich-rechtlichen Sender, bei dieser Allianz dabei zu sein? Fragezeichen drei: wo sind die Verleger? Fragezeichen vier: Wo sind die anderen deutschen Content-Anbieter?
Das ARD Generalsekretariat wurde vor fünf Jahren geschaffen, um eine „strategische Positionierung der ARD, die Interessenvertretung nach außen und die Öffentlichkeitsarbeit“ zu leisten.
Für das Blog carta.info habe ich einen längeren Meinungsbeitrag über das Leistungsschutzrecht und eine andere, mögliche Förderung von publizistischer Vielfalt geschrieben.
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