Heute sollte der Deutsche Bundestag eigentlich im Rahmen einer von der AfD beantragten Aktuellen Stunde ĂŒber eine Reform des Dublin-Systems […]
Gemeinsam mit meiner Kollegin Kerstin Andreae, Sprecherin fĂŒr Wirtschaftspolitik der grĂŒnen Bundestagsfraktion, habe ich heute das Agieren der Bundesregierung bei der […]
Seit mehreren Monaten, spĂ€testens seit dem US-Wahlkampf, wird sehr intensiv ĂŒber den Einfluss von Fake News und Social Bots auf demokratische Diskurse diskutiert. Genauso diskutieren wir seit nunmehr mehr als einem Jahr ĂŒber strafbare MeinungsĂ€ußerungen im Netz unter dem Stichwort „Hate Speech“. Diese Themen sind also bei Weitem keine gĂ€nzlich neuen. Wir mĂŒssen uns sehr intensiv und mit der nötigen TrennschĂ€rfe mit diesen Thematiken beschĂ€ftigen. Das wĂ€re auch die Aufgabe der Bundesregierung, der sie, bis heute nicht nachkommt - und gleichzeitig bereits eine gesetzliche Regulierung ankĂŒndigt.
Zu aktuellen Meldungen, nach denen sich Union und SPD darauf verstĂ€ndigt haben, die „Störerhaftung“ endlich abschaffen und die Providerprivilegierung, wie es ursprĂŒnglich das Telemediengesetz vorsah, auf alle Anbieter ausdehnen zu wollen, habe ich heute begrĂŒĂŸt - und gleichzeitig angemahnt, das netzpolitische Kompetenzgerangel innerhalb der Großen Koalition endlich aufzulösen. Die von der Bundesregierung bislang vorgelegten GesetzesentwĂŒrfe gingen vollends an digitalpolitischen RealitĂ€ten vorbei. Sie hĂ€tten Rechtunsicherheit weiter befördert und dazu gefĂŒhrt, dass es letztendlich weniger statt mehr offener Netze gĂ€be. Sie stellten zudem eine Bedrohung fĂŒr die engagierte Freifunkgemeinde dar. Durch die geplanten HaftungsverschĂ€rfungen wĂ€ren Anbieter zu Hilfssheriffs gemacht worden. Der Streit um die Störerhaftung hat insgesamt noch einmal verdeutlicht: Das anhaltende, netzpolitische Kompetenzgerangel innerhalb der Großen Koalition lĂ€hmt weiterhin jedweden digitalpolitischen Fortschritt. Angesichts einer HĂŒlle weiterhin unbearbeiteter netzpolitischer Großbaustellen brauchen wir endlich eine klare Aufgabenverteilung innerhalb der Bundesregierung. Nur so kann der voranschreitende digitale Wandel unserer Gesellschaft in angemessener Weise gesetzgeberisch begleitet werden.
AnlĂ€sslich neuer EnthĂŒllungen bezĂŒglich einer weitreichenden Spionage der NSA hat Konstantin heute noch einmal an die einstmals gemachten Versprechen der Bundeskanzlerin erinnert. Die neusten EnthĂŒllungen sind ein weiterer Beleg dafĂŒr, wie weitgehend die von westlichen Geheimdiensten betriebene Spionage ist. Diese Spionage wird bei Weitem nicht nur von der US-amerikanischen NSA betrieben, sondern auch vom deutschen Bundesnachrichtendienst (BND). Kanzlerin Merkel muss ihren Versprechen endlich Taten folgen lassen.
Seit 2005, also nunmehr ĂŒber 10 Jahre, trĂ€gt die Union die Verantwortung fĂŒr die Innenpolitik auf Bundesebene. Die bestehenden Defizite, sei es bei der FlĂŒchtlingspolitik oder den Herausforderungen durch Internationalen Terrorismus, sind somit ausschließlich VersĂ€umnisse ihrer Politik. Die Innenminister hießen de MaiziĂšre, Friedrich und wieder de MaiziĂšre. Ein immer gleichbleibendes Muster in allen innenpolitischen Debatten ist seitdem zu beobachten: Schuld sind immer die anderen. Staatstragend sein, Verantwortung ĂŒbernehmen – Tugenden, die einst als originĂ€r konservativ galten - das war gestern. Heute zĂ€hlt fĂŒr die Union das alte Bundeswehrmotto: TĂ€uschen, Tarnen und Verpissen. Sich zu den eigenen Fehlern, IrrtĂŒmern und VersĂ€umnissen zu bekennen, auch mal Verantwortung zu ĂŒbernehmen - all das scheint fĂŒr die Innenpolitiker der Union gerade Schnee von gestern. Verantwortliche Innenpolitik macht man so aber nicht.
Das heutige Urteil des EuropĂ€ischen Gerichtshofs (EuGH) zum „Safe Harbor“-Abkommen gleicht einem Paukenschlag. Der Gerichtshof hat unmissverstĂ€ndlich klar gemacht, dass die USA, wie bis heute von EuropĂ€ischer Kommission und Bundesregierung behauptet, eben kein sicherer Hafen fĂŒr unsere Daten ist. Das Urteil ist die erste gravierende Konsequenz, die aus der MassenĂŒberwachung der NSA, auf die uns Edward Snowden aufmerksam gemacht hat, gezogen wird. Das Urteil ist eine schallende Ohrfeige sowohl fĂŒr die EuropĂ€ische Kommission als auch die Bundesregierung. Die bisherige Datenaustauschpraxis ganzer Wirtschaftszweige steht offen in Frage. Die Verunsicherung ist groß. All dies war absehbar.
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