Es ist schon fast eine liebgewordene netzpolitische Tradition: Am heutigen Valentinstag begeht die Free Software Foundation Europe auch den “I love Free Software”-Tag. Der I love Free Software Day ist der richtige Tag, um Danke zu sagen an all die kreativen Softwareentwicklerinnen und – entwickler, die jeden Tag an einer lebenswerten digitalen Welt werkeln. Als Fraktion ist es ein wichtiges Anliegen, auf die immer größer werdende Bedeutung freier und offener Software für eine lebenswerte digitale Gesellschaft und mehr Verbrauchersouveränität hinzuweisen. 

Wichtig ist, nicht nur Danke zu sagen, sondern auch die Community für ihr Engagement zu untertützen. Dies kann man auf ganz verschiedenen Wegen tun, beispielsweise durch das Herstellen von Öffentlichkeit und das Werben für den verstärkten Einsatz freier und offener Software (FOSS), die Mitarbeit an konkreten Projekten oder auch Spenden.

Als grüne Bundestagsfraktion versuchen wir seit vielen Jahren, unseren Teil für einen verstärkten Einsatz freier und offener Software zu leisten. Wir haben gemeinsam Anhörungen initialisiert, haben in einer eigenen Projektgruppe der Enquete-Kommission zum Thema FOSS gearbeitet und versucht, selbst mit gutem Beispiel voranzugehen. So haben wir für unsere Fraktion erarbeitete tools, wie unser FOSS-Beteiligungswerkzeug betatext, bewusst allen Interessierten zur Verfügung gestellt. Wir haben offene IT-Gipfel und Freifunkkongresse veranstaltet.

Gerade nach den Enthüllungen von Edward Snowden und der Aufklärung im Untersuchungsausschuss des Bundestages haben wir immer und immer wieder in unseren parlamentarischen Initiativen und den von uns erarbeiteten Positionspapieren auf die vielen – vor allem auch sicherheitspolitischen – Vorteile von FOSS hingewiesen. Die Bundesregierung haben wir immer wieder versucht dazu zu bringen, ebenfalls mehr auf freie und offene Software zu setzen. Vor einigen Monaten haben wir eine sehr umfassende Initiative mit dem Titel „Offene Standards für eine gerechte und gemeinwohlorientierte Gestaltung der Digitalisierung“ (pdf) in den Deutschen Bundestag eingebracht, über den Tabea hier berichtet hatte.

Derzeit beobachten wir, dass innerhalb der Bundesregierung und dem Bundesinnenministerium ein Umdenken stattfindet. Dass es hierfür erst eine Studie eines großen, internationalen Beratungsunternehmens bedurfte, um zu dieser von Zivilgesellschaft und Opposition seit langem vertretenden Erkenntnis zu gelangen, sei dahingestellt. Dass überhaupt ein, wenn auch noch zögerliches Umdenken einsetzt und auch die Bundesregierung die Vorteile vielfältiger digitaler Ökosysteme zu verstehen beginnt, begrüßen wir ausdrücklich.

Mehr Infos zum heutigen „I love Free Software Day“ findet Ihr hier #ilovefs und auf den Seiten der Free Software Foundation: https://ilovefs.org

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