Digitalisierung kann zum Ressourcenschutz beitragen, aber nur, wenn sie selbst nachhaltig gestaltet wird – sowohl Hard- und Software als auch die Netze. Für eine nachhaltige, souveräne und widerstandsfähige Gesellschaft müssen wir Klimaschutz und Digitalisierung zusammen denken und besser aufeinander abstimmen.
Wie das gelingen kann, skizzieren Tabea, Maik Außendorf, Ingrid Nestle, Stefan Gelbhaar, Anja Liebert, Kassem Taher Saleh, Dieter Janecek und Alexandra Geese in einem gemeinsamen Autor:innenpapier, auf das wir hier verweisen.
Bereits heute ist die Digitalisierung für 2 bis 4 % der globalen Treibhausgasemissionen verantwortlich, Tendenz steigend. Wir sind leider auf dem Weg die pessimistischsten Prognosen von vor einigen Jahren noch zu übertreffen.
Bei allen Verheißungen der Vergangenheit, durch Innovationen und digitale Anwendungen beispielsweise den Weg zum Amt überflüssig zu machen oder in der Landwirtschaft den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln zu reduzieren, wurden die Risiken durch die zunehmende Digitalisierung für Umwelt und Klima sowie das damit einhergehende Konsum- und Wegwerfverhalten zu wenig beachtet (Rebound-Effekt). Deswegen zeigen wir politische Maßnahmen auf, um die positive Nutzung der Digitalisierung als Querschnittsaufgabe sektorübergreifend zu gestalten und gleichzeitig den Energieverbrauch der Netze, Endgeräte und Rechenzentren deutlich zu senken.
Das Leitbild ist eine nachhaltige, souveräne und widerstandsfähige Gesellschaft, die gut mit den endlichen Ressourcen umgeht und gleichzeitig die Vorteile der Technik für alle nutzbar macht. Denn die Digitalisierung bietet bisher nicht gehobenes Einsparungspotenzial, um die Klimaziele zu erreichen. Sie bietet neue Steuerungs- und Verteilungsmodelle, die Beweglichkeit und Widerstandsfähigkeit der Gesellschaft sowie soziale und ökologische Teilhabe verbessern können.
Daher haben wir als Fachpolitiker:innen Vorschläge für verschiedene Bereiche erarbeitet, in denen mit Hilfe der Digitalisierung wesentliche Beiträge zum Klima- und Umweltschutz geleistet werden können – zum Beispiel in der Stadtplanung, bei Verkehr, Energie oder im Bau.
Wir sind überzeugt, dass ein digitales Nachhaltigkeitsgesetz notwendig ist, um die dringendsten Maßnahmen in den verschiedenen Sektoren zu bündeln. Zudem wissen wir immer noch zu wenig über den Ressourcenverbrauch im Lebenszyklus der IT-Produkte und Dienstleistungen. Auch dafür brauchen wir eine übergeordnete Rechtsgrundlage, damit Behörden besser Daten aus der IT-Industrie abfragen können. Nur mit einer validen Datengrundlage können regulatorische Maßnahmen zielgenau greifen – für alle Produkte und Dienstleistungen.
Weitere Informationen:
Weitere Informationen zu unserem Autor:innenpapier und das Papier im Wortlaut findet Ihr sowohl auf den Seiten der grünen Bundestagsfraktion als auch auf der Website von Tabea.
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